17. bis 21. Juli 2024

Gewinner PM 17. Indisches Filmfestival Stuttgart ONLINE

German Star of India für Regisseur Prateek Vats

Spielfilmpreis für Satire ‘Eeb Allay Ooo!’

Stuttgart – Die Satire ‘Eeb Allay Ooo!’ von Prateek Vats ist am Samstag vom 17. Indischen Filmfestival Stuttgart mit dem ‘German Star of India’ in der Kategorie Spielfilm ausgezeichnet worden. Der begehrte Filmpreis ist mit 4.000 Euro dotiert. Die mit 1.000 Euro dotierte Trophäe für den besten Kurzfilm erhielt der indische Starproduzent Shaan Vyas für sein Regiedebüt ‘Natkhat- The Brat’ mit dem Bollywood-Leinwandliebling Vidya P. Balan. Eine Lobende Erwähnung gab es für ‘Wig’ von Atanu Mukherjee.

Den ebenfalls mit 1.000 Euro dotierten ‘Director’s Vision Award’ bekam die Lovestory ‘Kumbalangi Nights’ von Madhu C. Narayanan. Ein Dokumentarfilm-Preis wurde diesmal nicht vergeben. Den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis gewann der Spielfilm ‘Uyare’ von Manu Ashokan über eine Pilotin, die einen Säureangriff überlebt und dennoch so viel Kraft schöpft, damit sie ihrem Traumberuf nicht aufgeben muss.

Wegen der Corona-Pandemie musste Europas größtes indisches Filmfestival in ein digitales Kino ausweichen. “Mit der Online-Variante erreichen wir weltweit ein größeres Publikum, das auch gerne auf das von uns vorab produzierte Rahmenprogramm zugreift,” zieht Festival-Leiter Oliver Mahn Bilanz. . “Wir haben Neuland betreten und sind in einer völlig neuen Festivalwelt sehr gut angekommen”, so Oliver Mahn weiter.

Es wurden knapp 500 Festivalpässe verkauft und auf der Festival-Homepage 45.000 Sessions registriert. Die User stammen aus 54 Ländern; davon lagen in Indien Mumbai und in Deutschland Stuttgart und Frankfurt auf den vorderen Plätzen. Alle Filme wurden insgesamt 5.800 mal angeschaut; folglich hat jeder Passinhaber im Durchschnitt elf Filme angesehen.

Regisseur Parteek Vats überzeugte die dreiköpfige Jury mit seinem authentischen Spielfilm ‘Eeb Allay Ooo’ über Indiens heilige Affen: “Die Besetzung ist bemerkenswert natürlich und glaubwürdig. Die Tatsache, dass der Film an realen Schauplätzen mit einer minimalen Crew gedreht wurde, die den dokumentarischen Stil der Dreharbeiten einbezieht, trägt zur Authentizität des Films bei”.

‘Natkhat – The Brat’ von Shaan Vyas, der Gewinner in der Kategorie Kurzfilm, thematisiert nach Auffassung der Jury auf brillante Weise, wie Geschlechterstereotypen im Kopf eines sehr kleinen Jungen entstehen, der in einer patriarchalischen Gesellschaft aufwächst. “Während er komplexe Themen wie häusliche Misshandlung auf sehr realistische Weise erforscht, schildert dieser Film auf wunderbare Weise die sehr zarte, aber dennoch kraftvolle Beziehung zwischen einer unterdrückten Mutter und ihrem Sohn, den sie versucht, anders aufzuziehen,” heißt es in der Begründung. Der einzigartige Erzählstil erwecke die poetische Kraft des Films zum Leben und werde durch authentisches Schauspiel und exzellenten Schnitt ergänzt.

In der Kategorie Shorts vergab die Jury zudem eine Lobende Erwähnung an ‘Wig’ von Atanu Mukherjee: “Indem er die Marginalisierung einer unverheirateten Frau und die einer transsexuellen Sexarbeiterin nebeneinander stellt, gelingt es diesem Film, ein bekanntes Thema auf eine neue, subtile und zum Nachdenken anregende Weise anzusprechen”. Die ausgezeichneten stilistischen Entscheidungen des Films unterstreiche seine wichtige Botschaft.

Der ‘Director’s Vision Award’ zeichnet einen Liebesfilm aus, der fern jeglicher Klischees einen jungen Mann vorstellt, der um seine Traumfrau kämpft. In ‘Kumbalangi Nights’ von Madhu C. Narayanan ist die große Liebe stärker als der schlechte Ruf der Familie des Protagonisten. Für die Jury ist die Lovestory ein ‘brillantes Debüt’. Der Regisseur vebinde ein ausgefeiltes Drehbuch mit anspruchsvollen, fokussierten Darstellungen, die dysfunktionale Charaktere verkörpern, welche Erlösung durch die Kraft der Liebe finden. ‚Kumbalangi Nights‘ sei in jeder Hinsicht spektakulär: “Eine perfekt orchestrierte, vielschichtige Erzählung, hochwertiges, natürliches Schauspiel in einem indischen Film und eine einfühlsame Filmmusik, die mit dem atemberaubenden Hintergrund von Keralas Provinz verschmilzt”, lobt die Jury.

PRESSEKONTAKT: Hans-Peter Jahn, jahn@filmbuerobw.de